Spätabtreibung: Ablauf und Risiken

Fetozid und Totgeburt

Bei einer Spätabtreibung hängt die Methode davon ab, wie fortgeschritten eine Schwangerschaft ist. Wird eine Geburt zwischen der 12. und 20. Schwangerschaftswoche künstlich eingeleitet, stirbt das Kind beim Geburtsvorgang.

Bei einer Abtreibung zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft wird das Kind vor der Einleitung der Geburt getötet. Und das selbst wenn das Kind auch ausserhalb des Mutterleibes überlebensfähig wäre. Dies geschieht meist mittels einer Injektion von Kaliumchlorid direkt in das Herz des Kindes. Dann werden der Frau Wehenmittel (Prostaglandine) verabreicht, um eine künstliche Geburt einzuleiten. Der so verursachte Geburtsverlauf dauert 10 bis 24 Stunden und kann sich stark traumatisch auswirken. Bei Spätabtreibungen ist dieses Vorgehen die Regel.

Spätabtreibungen bergen ein erhöhtes Risiko

Das Risiko psychischer Störungen ist nach Spätabtreibungen signifikant erhöht:

  1. Im Normalfall baut die Mutter während der Schwangerschaft eine emotionale Beziehung zu ihrem Kind auf. Sie verspürt Liebe zu ihm. Nach einer Spätabtreibung stellen sich häufig und in verstärktem Mass Gefühle der Trauer, des Verlustes und von Schuld ein.
  2. Bei einer Spätabtreibung wird das Kind zuerst im Mutterleib getötet und dann geboren. Das Kind kommt so zur Welt, wie auch lebende Kinder geboren werden. Die Mutter wirkt also bewusst bei der Geburt ihres getöteten Kindes mit. Die damit verbundene körperliche und seelische Belastung kann sich für eine Frau umso stärker auswirken.